Innerhalb der Immobilienkredite unterscheidet das Bankenwesen zwischen gewerblichen und privaten Immobilienkrediten. Wir wollen uns letztere einmal genauer ansehen.
Bei einem privaten Immobilienkredit stellt sich zunächst folgende Frage: Nutzen Sie selbst (überwiegend) die Immobilie oder nutzen Sie die Immobilie als Kapitalanlage? Diese Frage stellt schon eine erhebliche Einflussgröße da, denn sie hilft den Banken, dass Finanzierungsrisiko genauer zu kalkulieren.
Bei Immobilienkrediten werden Sie sehr oft feststellen, dass die Zinssätze (Bauzinsen) eher niedriger ausfallen (z.B. im Vergleich zu Konsumentenkrediten). Dieses hat mehrere Ursachen. Einerseits werden Immobilienkredite oft zu sehr langen Laufzeiten (15+ Jahre) finanziert und nicht selten auch mit Zusatzprodukten, wie Bausparverträgen. Dabei wird der vereinbarte Zinssatz über die gesamte Laufzeit gehalten. Das nennt man Zinsfestschreibung. Es garantiert den Banken eine sehr lange Abzahlungsphase und durchgehenden Geldfluss. Außerdem sind auch „geringe“ Zinsen pro Jahr schon sehr ertragreich. Im Jahr 2020 lag beispielsweise die durchschnittlich gewährte Immobilienkredit-Summe bei 300.000 € - das sind mehrere tausend Euro Zinsen – pro Jahr!
Andererseits erhält die Bank mit Ihrer Immobilie eine Sicherheit. Durch einen Eintrag ins Grundbuch des Hauses erhält die Bank – im Falle einer Zahlungsunfähigkeit – eine Sicherheit in Form Ihrer Immobilie.
Nach Ende der Zinsfestschreibung und der Laufzeit werden Sie im Regelfall noch eine Restschuldsumme übrighaben. Hier sollten Sie sich überlegen, ob Sie von vornherein eine Regelung zur Anschlussfinanzierung vereinbaren möchten. Das wird in der Regel über Bausparverträge gelöst, die eine gewisse Mindesteinzahlung benötigen und zum Laufzeitende dann Zuteilungsfähig werden.
Diese Summe wird einerseits als mitgebrachtes Eigenkapital für die Folgefinanzierung herangezogen, andererseits wird daraus ein Garantiezins für die Folgelaufzeit finanziert.
Auch hier gilt, wie bei jedem Kredit: Vergleichen Sie die Konditionen. Berücksichtigen Sie auch alternative Finanzierungsmodelle. Statt eines Bausparers, könnten Sie z.B. auch in Tages- oder Festgeldkonten investieren, da die Bausparzinsen bei den Koppelprodukten meisten zu gering angesetzt werden. Ihre Bankberatung wird Sie dort sicherlich weiter beraten können.